Das Gemeindezentrum Fichtenwalde
Berliner Allee 118 14547 Beelitz-Fichtenwalde
Der Bau der Fichtenwalder Kapelle geht vermutlich auf das Jahr 1933 zurück (1). Fichtenwalde war Teil der Kirchengemeinde Kanin. Pfarramtlich wurde es von Bliesendorf betreut. Die schlichte Holzkapelle war im vorderen Bereich durch einen offenen Bereich erweitert. Sie diente Beisetzungen, Gottesdiensten, aber auch Hochzeiten und Konfirmationen. Ein Harmonium begleitete den Gemeindegesang. Die Unterlagen im Pfarramt belegen für die damalige Zeit erstaunlich hohe Kindergottesdienstbesucherzahlen.
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Der Anblick der Kapelle war im Krieg vielen Fichtenwaldern als ein Erinnerungsbild für die Heimat geworden. In der Fremde sahen sie die Kapelle auf dem großen Waldgrundstück vor sich liegen. Die Menschen dieser Generation wissen noch genau, wie sie nach den Kriegswirren die Kapelle wieder das erste Mal vor sich sahen. Der Einbau eines Gemeinderaumes im vordern Bereich erweiterte nun die Nutzungsmöglichkeiten der Kapelle. Durch eine Schiebetür war er vom eigentlichen Sakralraum getrennt. Über Jahrzehnte versah hier der Katechet und Lektor seinen treuen Dienst. Rüstzeiten und Gemeindefeste fanden auf dem Kirchengelände statt, obwohl es keine sanitären Einrichtungen und keinen Wasseranschluss gab. Nach der Wende gehörte Fichtenwalde zum Berliner Zuzugsgebiet. Die Kirchengemeinde wurde jünger und lebendiger, die Erwartungen wuchsen. Hatte Pfarrer Ruckert in den 80iger Jahren die Kapelle umfangreich saniert, bereitete er mit vielen Vorplanungen einen Anbau vor. Eine große Zahl Fichtenwalder wünschte sich diesen Bau am neu entstandenen Marktbereich am Einkaufszentrum.
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Doch in einer Gemeindebefragung setzte sich der derzeitige Standort durch: „Auch wenn ihr jeden Stein, jeden Nagel und jedes Brett mitnehmt, es wird nie wieder unsere Kapelle sein“. In Zusammenarbeit des Berliner Architekten Ralf Tschöpe (Architekt – Büro Lehrecke) und Herrn Dipl. Ing. Jörg Obereisenbuchner entstand das neue Gemeindezentrum. Der Neubau, sinnbildlich in Form einer Arche, dockt an das geistige Zentrum (die Kapelle) an. Dabei hatte der Neubau sich architektonisch der Kapelle unterzuordnen, kleine leichte Aufgabe. Der gelungene Bau, der auch privaten und kommunalen Veranstaltungen zur Verfügung steht, ist von den Fichtenwaldern gut angenommen worden. Er ist Zentrum unserer vier Orte umfassenden Kirchengemeinde.
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In Zusammenarbeit mit der Grundschule Fichtenwalde und der Kinderarbeit im Pfarrsprengel waren nahezu 200 Kinder an der künstlerischen Ausgestaltung des Gemeindezentrums beteiligt. Ein Fliesenrelief, Stoffapplikationen und bunte Glasfenster sind interessante Farbtupfer eines behaglichen Gemeindezentrums. (1) vgl. zu „Kirche und Friedhof“, Eva Griebel, Chronik. Fichtenwalde 1908-2008, Fichtenwalde, S. 69 ff.
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