Dorfkirche Kanin
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Die Dorfkirche Kanin

Dorfplatz
14547 Beelitz-Kanin

Die Kaniner Dorfkirche ist ein sehr wertvolles und interessantes Baudenkmal alter Geschichte. Wahrscheinlich wurde sie in der Zeit erbaut, in der auch das Kloster Lehnin gegründet worden ist.
Die Kirche befindet sich im Mitteldorf der drei „sächsischen Dörfer“ Busendorf, Kanin und Klaistow. Sie erhebt sich auf einem alten Siedlungsgebiet, das am Rande eines einst großen Sees und Sumpfes, dem Kaniner Luch, lag. Bis 1815 gehörten die Dörfer zu Kursachsen und lagen gewissermaßen wie eine Insel in Brandenburg.

Kirche Kanin

Über die Entstehung der Kirche ist nichts bekannt. Sie steht als stummer Zeuge früher mittelalterlicher Geschichte, erbaut wohl als älteste Wehrkirche der Zauche zur Zeit der deutschen Besiedlung von Sachsen her, wofür noch heute das starke Feldsteinmauerwerk spricht.
Die Kirche ist ein einfacher Saalbau von 7 mal 14 Metern, der im Osten durch eine polygonale Absis (drei Seiten eines Achtecks) abgeschlossen ist. Auf der Westseite steht ein schwerer Turmvorbau, der jetzt einen verbretterten Aufbau trägt. Zur Entstehungszeit der Kirche war er wohl als Wacht- und Wehrturm ausgebaut, worauf die Dicke der Mauern sowie eine noch erhaltene schmale Fensteröffnung schließen lassen.
Der Chorschluss weist auf der Außenseite vier abgerundete (3/4 Kreis) Strebepfeiler auf, die sich nach oben hin leicht verjüngen. Die Eindeckung der Kirchenschiffes besteht in einem sechs Meter hohen Satteldach aus Bibern auf einem noch gut erhaltenen barocken Dachstuhl. Die Absis ist mit Mönchen und Nonnen gedeckt.

Am Turm liegen drei schwere Strebepfeiler an (ein vierter ist bereits abgetragen), die gewiß nicht aus der Zeit der ersten Erbauung stammen. Man musste wohl später damit den Turm absichern. Der heute erhaltene Turm wurde vermutlich im 17. Jh. Als hölzerner Dachturm errichtet. Die 1,70 mal 5 Meter große Turmhalle wurde später mit einem Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen abgeschossen. In der Südseite befindet sich ein schmales, schießschartenartiges Fenster.
In einem Drittel der Breite ist eine Feldsteinmauer gezogen, die ebenfalls späterer Zeit entstammt und eine Nische aufweist, deren Zweckbestimmung nicht mehr ersichtlich ist. Aus dieser Vorhalle führten einst zwei Türen, die von großen Bogen überspannt waren, deren Ansätze noch deutlich erkennbar sind, in das Innere der Kirche. Im Gegensatz zu den Außenmauern sind hier Ziegelsteine im Klosterformat verwendet. Aus welchen Gründen diese Öffnungen später gebrochen worden sind, ist nicht festzustellen. Interessant sind die beiden Türen auf der Südseite des Bauwerkes, die verschieden groß sind, und Anlass zu mancherlei Deutungen und Vermutungen gaben.
Im Inneren der Kirche finden sich als älteste Zeugen früher christlicher Geschichte in dieser Gegend Reste von Wandmalereien (vermutlich aus dem 13. Jh). Leider sind bei den Veränderungen an der Kirche viele Fresken zerstört worden. Erhalten sind: an der Nordwand die Darstellung des Einzugs in Jerusalem, die Jesus auf einem Esel reitend zeigt, und an der Südwand Heiligenbilder, sowie einige Weihekreuze.
Die Holzbalkendecke ist 1696 von Hans Herzlieb bemalt worden. Die zerfallene Decke wurde später erneuert. Der Kronleuchter (1912) ist eine Arbeit von Prof. Petersen. Empore und Gestühl stammen aus der Mitte des 17. Jh. Eine Inschrift belegt die Jahreszahl 1640 und den Namen Martin Schalm.
Altar und Kanzel stammen aus der 2. Hälfte des 17. Jh. Die Predella des Altars zeit ein Bild vom heiligen Abendmahl, im Mittelbild ist die Kreuzigung Jesu dargestellt und darüber die Himmelfahrt. Von der Decke schwebte einst über der Taufe ein hölzerner Taufengel.

1926 fand eine Restaurierung des Innenraumes statt. Dabei wurden die Wandmalereien entdeckt. Auf der umgebauten hinteren Empore errichtete die Firma Schuke aus Potsdam eine kleine pneumatische Orgel, die viele Jahrzehnte nicht mehr bespielbar war. Von 1991 an wurde die Kirche umfassend restauriert. Diese Arbeiten wurden finanziell zur Hälfte von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz getragen. Am 22. September 2002 fand die Restaurierung der Kirche mit der Inbetriebnahme der von der Firma Schuke restaurierten Orgel in einem festlichen Gottesdienst ihren Abschluss.

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